Habari #10

Unsere Vision:
Effektivere Gesundheitsdienste in Ostafrika möglich machen.

Habari bedeutet auf Swahili „Nachricht“ oder „Was geht?“. Falls du unsere letzten Rundbriefe verpasst hast, einfach HIER klicken. Du kannst dich auch HIER für zukünftige Newsletter anmelden.

Alte – neue Heimat

Der Besuch in Österreich war wunderschön. Vor allem die Zeit mit unseren Familien und den neuen Cousins! Zurück in Kenia, erwartete uns auch einiges Neues. Wir haben uns für einen anderen Wohnort bzw. eine neue Schule entschieden. Kijabe liegt eine Stunde außerhalb von Nairobi. Da hier ein wichtiges Krankenhaus und eine große internationale Schule stationiert sind, wohnen da auch viele Familien, was einer der Hauptgründe für diesen Umzug war. Die Kinder können sich freier bewegen und selbstständiger Freundschaften knüpfen.


Alte – neue Arbeitsbereiche

Für Lisa ergeben sich arbeitstechnisch ein paar Veränderungen. Sie wird nach wie vor im Bereich Trauma-Verarbeitung tätig sein. Letzten Monat bekam sie eine Anfrage, um in einem Kinderheim mit angeschlossener Schule die Schulung der Lehrer und „Mamas“ (Erzieherinnen im Kinderheim) im Bereich Trauma-Verarbeitung zu ergänzen. Das entspricht prinzipiell genau ihrer Vision: „Frauen, dabei zu unterstützen mit ihren persönlichen Verletzungen in einer heilsamen Art umzugehen, um dies auch an die nächste Generation weitergeben zu können“. Wenn diese Arbeit genauso „spannend“ wie der Arbeitsweg ist (siehe Bild), wird das super!

Die Sportcoaches in Kariobangi sind ihr weiterhin ein Anliegen. Lisa wird versuchen Judy weiter zu coachen (wenn auch aus der Ferne), damit sie in ihre Leiterfunktion hineinwächst und die jungen weiblichen Coaches gut begleiten kann.  Auch sehr ermutigend war mein (Lisas) Besuch im Tazama Nia Community Center letzte Woche. Hier hatte ich (Lisa) im April eine Trauma Gruppe gestartet, die wegen Corona abgebrochen werden musste. Mittlerweile hat sogar der lokale Häuptling/Chief erkannt, wie wichtig diese Arbeit ist und schickt regelmäßig Leute zu den Gruppen (nachdem er eine Sondergenehmigung verlautbart hat, weswegen sich diese Gruppen trotz Corona treffen dürfen).


Was sich tut bei BANDA Health

Jetzt in Corona-Zeiten sind die Dienstleistungen (Beratung und Software) noch wichtiger als sonst, da so viele Kliniken und Unternehmen kurz vor der Insolvenz stehen. Das motiviert David und sein Team.
Von zwei neuen aufregenden Projekten möchte ich (David) euch erzählen:

BANDA Campus

In Kenia (und in anderen afrikanischen Ländern) gibt es eine Berufsgruppe die es in Europa nicht gibt, die sogenannten „Clinical Officers“ oder COs. Sie dürfen mehr entscheiden als Pflegekräfte, haben aber weniger Ausbildung als Ärzte. Da es so extrem wenige Ärzte gibt, werden viele Aufgaben die in Europa von Ärzten gemacht werden von COs übernommen. Sie haben eine 3-jährige Ausbildung und arbeiten dann entweder in Krankenhäusern oder in kleinen Kliniken. Ein Großteil der medizinischen Basisversorgung erfolgt durch diese Klinken – der kenianische „Hausarztersatz“.

Clinical Officer Ausbildung in einem Missionsspital – Fotos von AMH Nov. 2020

Die meisten Leute mit denen ich zu tun habe sind Clinical Officers. Sie sind in Sachen Commuity Health und allgemeine medizinische Versorgung erstaunlich fähig, aber die Kliniken scheitern oft organisatorisch oder wirtschaftlich weil die Ausbildung der COs derzeit zu 100% auf gesundheitliche Themen ausgerichtet ist. Unserer Erfahrung nach besteht hier eine eindeutige Bildungslücke.

Das BANDA Team arbeitet nun eng mit den Organisationen AMH und KCOA zusammen, welche die Ausbildung, Zertifizierung und Fortbildung dieser Clinical Officers machen. Wir entwickeln die Lernmaterialien und das Curriculum für Themen wie Lagerlogistik & Einkauf, Finanzen, Buchhaltung und Budgetierung sowie Personalmanagement, Organisation und Ethik. Unsere Arbeit hat damit einen großflächigen Einfluss und baut auf meinen bisherigen Erfahrungen auf. Es ist aber Neuland für BANDA, nicht nur das Thema Bildung sondern auch der Umgang mit derart Organisationen, die durch ihren offiziellen Charakter anders funktionieren als wir.

BANDA & MEDS

Das zweite Projekt hat auch viel mit Partnerschaft zu tun und zwar mit der Organisation MEDS, das steht für Mission for Essential Drugs and Supplies.
Wir haben gesehen, dass unsere Kliniken damit zu kämpfen haben, qualitative und leistbare Medikamente und medizinische Verbrauchsgüter zu bekommen. Es gibt in vielen Entwicklungsländern ein riesiges Problem mit sog. „Fake-Medikamenten“. Es steht eine ganze Fälschungsindustrie dahinter. Dazu sind viele unserer Kliniken so klein, dass sie nicht direkt bei den großen Herstellern oder Großhändlern einkaufen können und gezwungen sind, über mehrere Zwischenhändler teuer einzukaufen.

MEDS Covid-19 Arbeit (oben) und lokale Maskenproduktion (unten)
Fotos von MEDS Sep. 2020

Wir wollen durch die Partnerschaft mit MEDS unseren Partnerkliniken ermöglichen, mit Sammelbestellungen bis zu 50% Einzusparen und dabei auch noch eine Qualitätsgarantie für ihre Patienten zu erlangen. So können Patienten, die zum Teil zu den ärmsten Menschen des Landes gehören, eine bessere und günstigere Versorgung bekommen.
Auch das ist Neuland für BANDA Health, da wir bisher nichts Physisches geliefert haben (außer Schutzausrüstung im Rahmen der Covid-Hilfe). Wissen und Software sind logistisch ja recht unkompliziert aber ich freue mich auf die Herausforderung.
Wer mehr über die Arbeit von BANDA Health lernen möchte kann sich gerne für regelmäßige Berichte (auf Englisch) anmelden.


Dankbar…

  • für die Zeit in Österreich – Familie, Freunde und Unterstützer
  • für die tolle und günstige Wohnmögklichkeit in Kijabe
  • dass in den Arbeiten von Lisa und David trotz der Entfernung so viel weiter gegangen ist

Hoffnungsvoll…

  • dass im Januar tatsächlich die Schulen wieder öffnen können und Layla’s Motivation steigt
  • dass Lisa ihre Gaben in Naomi’s Village (Kinderheim) gut einbringen kann
  • dass die Wirtschaft und insbesondere die Kliniken von Banda Health in diesen schwierigen Zeiten Resilienz zeigen
Wir wünschen euch eine Jesus-zentrierte Weihnachtszeit!

Sie wird einen Sohn zur Welt bringen, den du Jesus, Retter, nennen sollst, denn er wird sein Volk von seinen Sünden befreien.
Die Bibel, Matthäus 1:21

Liebe Grüße aus Kenia, wo es gerade Sommer wird…

Die Miners

P.S. Hier in Kenia haben wir wieder unsere kenianische Telefonnummern, aber ihr in Europa könnt uns immer noch über WhatsApp erreichen: Lisa +43 670 5570808, David +43 670 2028850 (wir sind euch nur 2 Stunden Voraus).