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Unsere Vision:
Effektivere Gesundheitsdienste in Ostafrika möglich machen.
Hallo aus Kenia,
Es ist spannend, wie schnell man in der heutigen Zeit zwischen verschiedenen Welten hin- und herspringen kann. In dem einen Moment waren wir noch in Europa, haben dort eine wunderbare Zeit mit unseren zunehmend größer werdenden Großfamilien in Österreich verbracht und dann einen krönenden Abschluss auf der Hochzeit von Lisas Schwester in Portugal gefeiert. Im nächsten Moment sind wir schon wieder in Afrika, in unserem kleinen Dörfchen Kijabe, das sich für uns, das erste Mal seit 2 Jahren Kenia, schon wie ein Zuhause anfühlt.
BANDA HEALTH
Für David war es eine große Freude zu sehen, wie sein BANDA HEALTH Team in Kenia erfolgreich voran gepirscht ist, als er im Sommer weg war. Es ist auch ein Ziel von BANDA, dass einheimische Arbeiter zunehmend selbstständig arbeiten und ausländische Helfer überflüssig werden. Umso schöner war es für David, dass sein Team ohne seine Anwesenheit neue Kliniken erschlossen und das Programm verbessert hat.
Wir haben in der Vergangenheit schon öfters von Davids Erfahrungen mit den Kliniken und den Geschichten mancher Klinikleiter berichtet. Jetzt wollen wir euch die bewegende Geschichte einer Frau erzählen, die von einer Patientin zu einer Mitarbeiterin in einer der BANDA Kliniken geworden ist:
Stell dir vor, du hast deine letzten 2 Euros in der Hand. Deine Kinder stehen vor dir und haben schon seit gestern nichts mehr gegessen. Du fühlst dich so schwach, dass du kaum mehr stehen kannst… So erging es Amida.
Amida lebte mit ihrem Mann und ihren Kindern auf ihrer Farm im Westen Kenias. Eine Dürre hat ihren Mann gezwungen, nach Nairobi zu ziehen, um dort in der großen Stadt Arbeit zu finden, damit seine Familie nicht mehr hungern musste. Jeden Abend telefonierten sie, doch eines Tages kamen keine Anrufe mehr. Es kam auch kein Geld mehr für die Familie. Amida beschloss, in die Stadt zu fahren, um ihren Mann zu suchen. Ohne Kontaktperson in der Millionenstadt dauerte es ein paar Tage, bis sie erfuhr, dass er von Straßenbanden in einem der Slums getötet worden ist. Sie holte ihre Kinder zu sich in die Stadt, in ein Blechzimmer in dem Armutsviertel Mathare, und übernimmt die Arbeit von ihrem Mann auf der Baustelle.
Eines Tages wachte Amida in einem fremden Zimmer vor einem Mann im weißen Kittel auf. Sie erfuhr, dass sie in Ohnmacht gefallen war und ihre Kinder sie in die Klinik von Dr. White gebracht hatten. Die Diagnose war Nierenversagen. Der Doktor riet Amida, keine körperlich anstrengende Arbeit mehr zu verrichten, somit war ihr Job auf der Baustelle nicht mehr möglich.
In der Klinik wurde nicht nur Amida gut behandelt, sondern auch für ihre Kinder wurde gesorgt. Es war ein Geschenk des Himmels, dass sie jeden Abend kostenlos ein warmes Essen erhielten.
White Indimuli (ja, er heißt mit Vornamen White 😊) erkannte, in welch misslicher Lage sich diese Frau als Alleinerzieherin und -verdienerin befand. Er beschloss, ihr einen Job als „Askari“ (Wachperson und Türsteher) anzubieten.
Amida arbeitet nun schon seit 6 Jahren als Türsteherin vor der Uzima White Klinik und bekommt dort auch regelmäßig ihre medizinische Versorgung. Als wir sie trafen, meinte sie: „Ich liebe White und wünsche ihm Erfolg, da er so freundlich und respektvoll zu jedem hier ist. Er hilft sogar Straßenkindern und verletzten Bandenmitgliedern. Er sagt seinem gesamten Team hier, nicht „tharau“ (respektlos) zu sein. Jeder, der hierherkommt, soll mit Respekt behandelt werden.“
Wir nennen diese Kliniken „frontline medical clinics“, weil sie die erste Anlaufstelle für Kranke oder Verletzte sind, die Hilfe suchen. Sie machen all die Arbeit, die in Europa auf Rettung, Hausarzt, Spezialisten und Krankenhaus aufgeteilt ist. Das Personal wird dafür nur 3 Jahre lang ausgebildet.
White hat Anfang des Jahres begonnen, die Software BandaGo zu verwenden und meint: „Bevor wir mit BANDA arbeiteten, wusste ich nicht, wieviel Geld wir einnahmen oder ausgaben und welche Patienten zu uns kamen. BANDA erleichtert uns unsere Arbeit erheblich.“ Es ist uns eine Ehre, solche „frontline heroes“ zu unterstützen!
Um die ganze Geschichte über Amida zu erfahren, klicke hier.
Naomi’s Village
Auch bei mir (Lisa) geht es voran im Kinderheim. Ich war sehr ermutigt, mit welcher Herzlichkeit ich nach unserem Heimataufenthalt von den Betreuerinnen begrüßt wurde. Das ist für mich eine Bestätigung dafür, dass es sich gelohnt hat, im letzten Jahr viel Zeit in Beziehungsaufbau zu investieren. In diesem Jahr liegt mein Schwerpunkt auf dem Coachen von Gruppenleitern, die zukünftig die Trauma Gruppen der Betreuerinnen und die der Kids leiten werden. Unsere Vision ist es, ein Vorreiter als Trauma-kompetentes Kinderheim bzw. Trauma-kompetente Schule zu werden. Am meisten freue ich mich aber über die Möglichkeit, Trauma-Workshops für die Eltern aus unserem Dorf, deren Kinder auch in unsere Schule gehen, anbieten zu dürfen. Ich erhoffe mir davon, ihnen im Umgang mit den vielen Traumata in ihren Familien helfen zu können.
Dankbar… | Hoffnungsvoll… |
– für eine gute Zeit in Europa mit Familie, Freunden und Gemeinden | – Dass Lisa „Multiplikatoren“ findet, die motiviert sind, die zukünftigen Trauma Gruppen zu leiten |
– dass unsere Kollegen die Arbeit so gut in unserer Abwesenheit weitergeführt haben | – Dass BANDA HEALTH gute Beziehungen zu Gemeinden aufbauen kann |
– dass wir in so einem wunderschönen Land mit so coolen Freunden leben | – Dass sich Noemi gut in der Highschool zurechtfindet |
– für die treuen Unterstützer, die unsere Arbeit hier möglich machen | – Dass Gott uns als Eltern beständig Weisheit gibt, unser Familienleben mit Integrität zu gestalten, so dass es IHN ehrt |
Hier noch ein paar Eindrücke der Highlights unserer letzten Monate:
Familienurlaub in Tirol. Ein Highlight für unsere Mädchen ist es, ihre Cousinen und Cousins zu sehen.
Links: Nationalpark Hohe Tauern, Rechts: Lisas Schwester heiratete in Portugal. Die Mädels sangen und Lisa durfte die Traupredigt halten
Links: Noemi’s 13te Geburtstagsfeier mit den Freundinnen aus ihrer Klasse, Rechts: Ein Campingtrip am Fuße des Vulkans „Mount Suswa“
Wir schicken euch sonnige Grüße aus Kenia!
Seid gesegnet,
Die Miners