Nach einer sehr schönen Zeit in Österreich, sind wir in Kijabe und in unseren verschiedenen Rollen wieder gut angekommen. Vielen Dank für die vielen bereichernden Besuche und ermutigenden Gespräche. Es war schön, ein Stück Heimat zu inhalieren im Sommer. Auch wenn uns unsere Europareisen z.T. aus unserer Routine hier in unseren Aufgaben werfen, so ist es doch sehr wertvoll „in einem anderen Teil der Welt zu sein“ und langjährige Beziehungen zu Familie und Freunden aufzufrischen.
Back to school…
Nach fast 2 Jahren Training mit den BetreuerInnen im Kinderheim, habe ich (Lisa) nun meine (regelmäßige) Arbeit im Kinderheim abgeschlossen. Mit sehr viel gegenseitiger Wertschätzung hatten wir letztes Monat eine Abschlussfeier in unserem Garten. Es ist schön zu sehen wie sich einige der Frauen weiterentwickelt haben in ihrem Selbstbewusstsein, ihrem Wissen um bindungsorientiere Erziehung und dem Weitergeben von hilfreichen Prinzipien an die Kinder. Auch ich habe viel über die kenianische Kultur von ihnen lernen dürfen!
“back to school” heisst es für mich für mein anstehendes Projekt. Zu Beginn dieses Schuljahres startete ich ein „trauma sensitive school“ -Projekt an der Cornerstone Preperatory Academy. Diese Schule ist ein Teil von Naomis Village. Das Einzugsgebiet der Schule umfasst sowohl unterprivilegierte Kinder aus den umliegenden Flüchtlingslagern als auch die rund 90 Kinder des Kinderheims. Momentan laufen „poverty assessments“. Es werden nur jene Kinder an der Schule aufgenommen, die zu den ärmsten der Region gehören.
Viele der rund 300 SchülerInnen haben traumatische Geschichten. Da sie die meiste Zeit in der Schule verbringen (Montag bis Samstag von 7-4), ist es entscheidend, dass die Schule ein sicherer Ort zu lernen ist an dem keine Re-traumatisierung passiert. Ca. die Hälfte der LehrerInnen ist neu. Einige von ihnen bringen einen sehr autoritären Lehrstil mit.
Gemeinsam mit einem Team an kenianischen LehrerInnen und AdministratorInnen organisiere ich Trainings und stelle Programme zusammen, mit denen soziale- und emotionale Kompetenzen von LehrerInnen und SchülerInnen geschult werden. Es tut gut wieder in einem Team arbeiten zu dürfen!
500 Tausend Klinikbesuche
Im Banda Health Team feiern wir (David) gerade einen großen Meilenstein. Die Kliniken, die wir unterstützen haben letzte Woche inzwischen eine halbe Million Patientenbesuche in unserem Klinikmanagementsystem BandaGo dokumentiert. Jeder einzelnen Besuch repräsentiert einen Menschen (und seine Angehörigen), der in einem schwierigen Moment seines Lebens Hilfe gesucht und in einer dieser Kliniken gefunden hat.
Das ist unsere Vision, wenn wir durch die Pampas rattern, vor dem Bildschirm sitzen oder Lösungsansätze diskutieren. Von einer dieser persönlichen Begegnungen, kannst du HIER lesen.
Dürre und Hunger
…über die Auswirkungen der Dürre in Ostafrika (nicht nur in Kenia, wo über 4 Mio. Menschen jetzt humanitäre Hilfe benötigen) habt ihr vielleicht schon in den Nachrichten gelesen. Es macht uns zu schaffen, täglich zu sehen, wie Menschen, die ohnehin schon fast nichts haben, noch mehr Abstriche machen müssen. Meine Freundin bekommt meinen Biomüll als Futter für die Hühner, dabei muss sie aufpassen, dass die ärmeren Kinder aus der Nachbarschaft, es nicht selber essen und erkranken. Maasai verkaufen ihre Kühe um ein Drittel des Normalpreises. Kein Wasser, Ausfall der Ernte und erhöhte Preise zwingen viele Menschen Schul- und Klinikbesuche als „Luxusgüter“ zu betrachten – so wird an der Bildung und Gesundheit als erstes „gespart“. Auch Mumbi’s Bäckerei macht keinen Umsatz im Moment, da sich fast keiner Backwaren leisten kann.
Regen für das Gedeihen der nächsten Ernte wäre sehr sehr wichtig für das Land!
Dankbar… | Hoffnungsvoll… |
– für halbwegs friedliche Wahlen in Kenia – für eine schöne Zeit im Heimataufenthalt – für gute Freunde hier in Kijabe – für einen guten Schulstart der Mädls in die 6. und 8. Klasse – Lisa hat ein engagiertes Team in der Schule | – für ein Ende der Dürre und Hungersnot – dass die neuen Führer des Landes im Sinne der Bevölkerung handeln – für erfolgreiche Partnersuche für Banda Health in Malawi und Bangladesch – dass Lisa es schafft ihre verschiedene Verantwortungen gut zu balancieren |
Hier noch ein paar Eindrücke der letzten Monate:
Layla’s erster Job im Kaffee; Noemi’s Basketballteam gewann 2. Platz in ganz Kenia; Noemi’s Freundinnenausflug zu ihrem 14. Geburtstag; Segnung von Lisas Neffen, Luis Laylas Geburtstagfeier; Zu Oma’s 60. Geburtstag durfte die Tanzeinlage natürlich nicht fehlen
Absetzbarkeit der Spenden
Danke an all jene, die unsere Arbeit finanziell unterstützen. Wir wollen euch daran erinnern, dass eure Spenden in Österreich (aber auch in DE, CH und USA) steuerlich absetzbar sind! Das ist allerdings (in AT) nur dann möglich, wenn ihr euren Namen und Geburtsdatum bei Hilfe die ankommt angebt – HIER geht’s zu allen Infos, die ihr dafür braucht.
Liebe Grüße aus Kenia.
Seid gesegnet,
Die Miners