Die tragischen Bilder und Berichte von Kenia haben dich wahrscheinlich schon über internationale Nachrichten erreicht. Wir wollen euch aber als Augenzeugen vor Ort erzählen, was wir hier erleben und wie ihr helfen könnt. Aufgrund des Klimaphänomens „El Niño“ werden Kenia und große Teile Ostafrikas seit Wochen von heftigen Regenfällen heimgesucht. Über 200 Tausend Menschen sind aus ihren Häusern geflüchtet und große Teile des Landes sind wegen Infrastrukturschäden unerreichbar. Leider gibt es auch viele Todesopfer und noch mehr Vermisste.
Am 29. April traf es unsere Gegend. Um 3 Uhr morgens bekam Lisa einen verzweifelten Anruf unseres Gärtners, der im Tal in der Ortschaft MaiMahiu wohnt, aufgewühltes Schreien im Hintergrund, er meinte nur: „It is bad down here, people are loosing their homes and everyone is running for their lives“.
Wie in diesem Bild ersichtlich, wurde für die Eisenbahn, ein ganzes Tal in der Nähe von unserem Dorf aufgedämmt. Die Drainage war für die Regenmengen nicht ausreichend und der gesamte Erdwall brach unter dem Gewicht des Wassers zusammen. Die Flutwelle donnerte abwärts in Richtung Talebene und riss Straßen, Brücken, etliche Häuser, Autos, Tiere und leider auch viele Menschen mit sich.
Ersthelfer haben bis dato 52 Tote bergen können, viele davon Kinder, etliche werden noch vermisst. Schulen und Kirchen dienen derzeit als Notunterkunft für die Betroffenen.
Wir danken Gott für seine Bewahrung, dass niemand von der Schule, Kinderheim, Bibelschule oder Krankenhaus verletzt wurde. Traurigerweise haben viele unserer Mitarbeiter, Familienmitglieder, die gestorben oder verletzt wurden. Die ganze Gegend ist am Trauern. Immer wieder erreichen uns Berichte von Familien, die zusehen mussten, wie die Wasserströme Angehörige davonrissen.
Einige Organisationen waren schnell vor Ort um Hilfe zu leisten. Darunter auch Naomi’s Village und Kijabe Hospital. Jetzt ist der Fokus auf Bergung und Soforthilfe. Sachspenden wie Essen, Gewand und Matratzen werden geliefert – Obwohl MaiMahiu nur 20 min. Autominuten von Kijabe entfernt sind, brauchen wir im Moment eine gute Stunde, um von uns aus zu dem Ort zu gelengen, da zwei Hauptverbindungsstraßen (so auch Lisas Arbeitsweg) zerstört wurden. In all dem ist es aber schön zu sehen, wie Leute zusammenkommen, um zu helfen und für einander da sind.
Gerne würden wir -mit deiner Hilfe- unserer Nachbarschaft tatkräftig unterstützen. Dafür sammeln wir Spenden, nicht nur für Akuthilfe wie z.B. Essen und Notunterkünfte, sondern auch für den Wiederaufbau in den nächsten Wochen und Monaten.
Ein eigenes Spendenkonto wurde für die diesen Zweck von Hilfe die Ankommt erstellt. Hier die Überweisungsdetails, falls du unterstützen möchtest:
Hilfe die ankommt
IBAN: AT66 1200 0516 0720 0373
BIC: BKAUATWW
Verwendungszweck:
135 – Hilfe für Kenia
*Diese Unterstützung ist getrennt von der Unterstützung für unsere Hauptbeschäftigungen.
Betet mit uns:
- dass Begrabene, die vielleicht noch am Leben sind, gefunden und geborgen werden können
- für Kraft, vor allem für Spitalsmitarbeiter, die aufgrund des Patientenandrangs wegen dem Ärztestreik schon vor der Flutwelle seit Wochen überfordert sind.
- dass Straßen und Wasser-/Stromleitungen schnell wieder repariert werden.
- dass beim Wiederaufbau diesmal besser geplant wird, um ähnliche Tragödien in der Zukunft zu verhindern
- dass die Hilfe die jetzt von überall kommt, tatsächlich die erreicht, für die es gedacht ist
- für seelische Heilung der Angehörigen und Betroffenen
Der HERR ist denen nahe, die verzweifelt sind, und rettet diejenigen, die alle Hoffnung verloren haben. (Psalm 34,19)
Shalom,
Lisa, David mit Noemi und Layla