Habari #21

Hallo aus Kenia,
Die letzten Monate waren sehr bewegt bei uns mit Konferenzen, Erkundungsreisen, Erdrutsche Evakuierungsflüge und Katastrophenhilfe. In diesem Brief erzählen wir euch von einem neuen spannenden Projekt, an dem David die letzten Monate mitarbeiten durfte und wie es den Menschen hier nach dem Erdrutsch geht…


Vision Trip – ein neues Krankenhaus in Mosambik?

Der nördliche Teil Mosambiks, gehört zu den ärmsten Gebieten Afrikas. Es gibt so gut wie keine Infrastruktur und aufgrund von Naturkatastrophen, Terroranschlägen, Armut etc. lebt die fast ausschließlich muslimische Bevölkerung in einem sehr instabilen Zustand. Es gibt Gebiete größer als Österreich mit keinem einzigen Krankenhaus.

Links: Mozambik hat eine sehr lange und wunderschöne Küste / Rechts: eine kleine Primärversorgungsklinik im Busch

Ein befreundeter Arzt, der die letzten Jahre in Mosambik gearbeitet hat, hat die Vision ein christliches Ausbildungskrankenhaus im Norden des Landes aufzubauen.
Die Vision ist groß, die Fragen sind viele – gibt es andere Ärzte, die dieses Projekt mittragen würden? Könnten schon vorhandene Infrastruktur dafür genutzt werden? Inwieweit ist der Gesunheitsminister zu begeistern? David und Brian waren letztes Monat auf einer Erkundungsreise in Mosambik und es gab in vielerlei Hinsicht offene Türen. Die zwei Männer besuchten von der Kräuterfrau im Dorf (Bild links unten) bis zum Gesundheitsminister (Bild unten rechts) fast alle wichtigen Menschen. Das manche Orte nur mit dem Buschflugzeug erreichbar waren, hat David besonders gefreut!
Der nächste Schritt ist nun die Interessensaussagen seitens der Regierung auch vertraglich festzuhalten. David ist begeistert und wir sind gespannt, wie es weiter geht.

Links: in manchen Gegenden sind moderne Medikamente schwer verfügbar, hier werden natürliche Heilmittel gezeigt / Rechts: Meeting im Gesundheitsministerium in Nampula

David durfte im Mai auf einer Konferenz in Griechenland für christliche Ärzte BANDA Health als Redner vertreten und über technische Unterstützung für Primärversorgungskliniken sprechen. Es war schön für ihn mit gleichgesinnten zu Netzwerken und sich gegenseitig zu ermutigend. Anschließen machte er noch einen Abstecher nach Österreich um Familie, Freunde und Gemeinden zu besuchen.


Flutopferhilfe

In unserem letzten Brief haben wir von den Überschwemmungen in MaiMahiu, unserem Nachbarsdorf berichtet.
Lisa hat mit einigen der Ersthelfer gearbeitet. Bei den Debriefings war sehr viel Angst und Unsicherheit zu spüren. Aber gleichzeitig erstaunt es auch wie resilient viele der Menschen sind und wie die Kirchen und Gemeinden zusammenkommen, um zu helfen. Es gibt fast keinen im Dorf, der nicht zumindest einen Freund oder sogar Familienmitglieder verloren hat. Wir versuchen mit Seelsorge und Gruppentherapie zu helfen, diese Katastrophe zu verarbeiten. Ein highlight war ein „mental health day“ im Kinderheim, bei dem die Kinder auf kreative Weise (mit Bewegung und Malerei) ihre Gedanken, Erfahrungen und Gefühle in Form einer Kollage verarbeiten konnten.

Ansätze von Kunsttherapie in der Traumaverarbeitung

Danke für eure vielen Spenden für diesen Zweck! Es sind über 13000 Euro zusammengekommen. Wir sind begeistert von der Großzügigkeit von so vielen! Mit diesem Geld gebt ihr uns die Möglichkeit, Menschen in unserem Umfeld zu helfen, die so viel verloren haben. Jetzt wo die Unruhen in Nairobi sind und die Überschwemmungen in den Hintergrund geraten, haben viele Flutopfer das Gefühl, vergessen worden zu sein. Eure Hilfe erinnert sie daran, dass sie wichtig und von Gott geliebt sind.

Diese Felsen (Bild links) liegen jetzt wo die Häuser dieser Menschen früher gestanden sind. Die Freude war groß als diese Familie ein neues Dach (Rechts) bekam und nicht mehr im Nassen schlafen musste.

Einigen Familien haben wir schon mit Wiederaufbau von zerstörten oder beschädigten Häusern, Schulen und sanitäre Einrichtungen geholfen. Verletzte die Ihre Krankenhausrechnungen nicht zahlen konnten, wurde die offene Bilanz gedeckt. Andere unterstützten wir mit Lebensmittel, Schulgeldern, Gaskochern, Matratzen, Wasserfilter, und anderen Haushaltsutensilien. Also, in ihrem Namen ein großes Dankeschön an euch, für praktische Hilfe die zum Segen wird.


Was sonst noch so los ist:

Noemi und Layla haben eine erfolgreiche Volleyballsaison hinter sich und ihr jeweils 9. und 7. Schuljahr abgeschlossen. Noemis team hat auch einmal ein Kinderheim im Ort besucht (Bild links).

Nun genießen sie die Sommerferien mit Zeit zum Ausschlafen. Unser jährliches Schlulabschlussessen ist immer ein highlight für unsere Ladies. 

Eine schweizer Kollegin hat Denguefiber bekommen und musste zuerst nach Kijabe, und dann nach Europa evakuiert werden. Lisa durfte als Begleitperson mitfliegen und einige Tage in Österreich verbringen. Ein Geschenk vom Himmel!


DANKBAR:

  • Unsere Mädls haben bald ein weiteres Schuljahr beendet! Wir können sehen, wie sie äußerlich, aber vor allem innerlich wachsen.
  • Davids & Lisas Überraschungsbesuche in Österreich
  • Spannende Fortschritte in Davids Arbeit

HOFFNUNGSVOLL:

  • In den letzten Wochen gab es wieder vermehrte Proteste und Unruhen in Nairobi -als Sicherheitsberater für SIM Kenya ist es David wichtig, die richtigen Entscheidungen zu treffen
  • Wenn das Krankenhaus in Mosambik was wird, wird es das größte Projekt für David und Banda Health weltweit.

Wir kommen dieses Jahr nicht im Sommer sondern erst im Dezember nach Österreich. Wir freuen uns auch sehr auf euch.
Danke für euer Mittragen der Arbeit hier. Es macht Freude gemeinsam unterwegs zu sein!

Liebe Grüße aus Kenia,
Die Miners