Hallo, ihr Lieben!
Das Jahr neigt sich dem Ende zu und wir wollen in diesem Brief das Jahr Revue passieren lassen. Wir sind dankbar für spannende Projekte, wertvolle Beziehungen und wie Gott in all dem unsere Geschichte schreibt.
„Ich dachte ich komme hierher um anderen zu helfen”, sagt eine der Frauen, in der THG (Trauma Healing Group), die in den letzten Wochen im Nachbarsort stattfand. „Ich dachte ich bin eh im reinen mit Gott, aber dann als ich begann mein eigenes Klagelied zu schreiben (nach dem Beispiel von Psalm 13), merkte ich, dass es da doch noch einige Dinge gibt, die mir schwer fallen loszulassen oder zu akzeptieren“ meinte sie weiter.
Diese 20ig köpfige Gruppe entstand durch die Bekanntschaft mit Pastorin R. die, zu mir (Lisa) kam, und um Hilfe bat für die vielen „verletzten Seelen“ in ihrer Kirche. Es war lustig mit dem Team auch ein paar neue Elemente auszuprobieren wie Rollenspiele und das Arbeiten an der eigenen „Lebenslandkarte“ am Beispiel von Josef (in Genesis).
Daraufhin ist auch ein kleiner Buchclub entstanden, in dem wir angeleitet von Dan Allanders Buch „to be told“ unsere eigene Geschichte unter die Lupe nehmen.
Wenn Geschichten Kreise ziehen
H., eine Mitarbeiterin von einer internationalen Organisation für verfolgte Menschen, erzählte mir, wie sich ihre Familie und vor allem ihre Ehe seit dem letzten Seelsorge Retreat drastisch verändert hat. Sie muss wohl ihre Geschichte erzählt haben, da sich für das nächste Seminar gleich 10 weitere ihrer Mitarbeiter angemeldet haben, ein paar kommen sogar aus Süd Afrika und Äthiopien für das Retreat nach Kenia!
Im Januar werden 2 volle Seelsorge Retreats von je 4 Tagen stattfinden. Es ist eine große Ermutigung, dass sich einige aus dem Team gleich für 2 Wochen hintereinander freiwillig zur Unterstützung zur Verfügung stellen!
Wie auch die letzten Jahre wollen wir dieses Angebot für Menschen in allen finanziellen Schichten möglich machen. Um rund 100 Euro, kann eine Person an dem Retreat teilnehmen. Hier haben wir ein eigenes Konto nur für diesen Zweck eingerichtet:
Empfänger: Hilfe die ankommt
IBAN: AT66 12000 51607200373
Verwendungszweck: 321 – Soul Care Retreat Kenia
Wenn du das Retreat Team während der nächsten Wochen betend unterstützen möchtest, freuen wir uns, wenn du bei dem Gebetsteam dabei bist! Es gibt regelmäßige Updates von Ende November bis Mitte Februar, Hier kannst du dich in den E-mail Verteiler eintragen: soulcareretreatkenya@gmail.com
Links: Noemi fotografiert Flamingos auf Lake Baringo / Rechts: David versucht neue Freundschaften zu schließen
Banda Health
Das Jahr hat begonnen mit neuen Mitarbeitern, sowohl Softwareentwickler, wie auch im Implementierungsteam und ein Ehepaar aus Australien. Jetzt sind wir 16 Leute aus und in verschiedenen Ländern. Unser Team ist aufgeteilt in Leitung (Fundraiser und Kommunikation), Tech (Softwareentwickler, Systemadministratoren, Datenanalytiker), Medizin (Ärzte und Pflegekräfte) und Implementierer (die die direkt mit den Kliniken zu tun haben).
Fast das gesamte Banda Health Team an einem Fleck
Wir, im Implementierungsteam haben gemerkt, mit über 120 Kliniken in 6 Ländern, geht irgendwann die persönliche Beziehung verloren, wenn man zu wenige Leute hat für die Trainings, Beratung und Betreuung. Mehr Leute im Team heißt bessere Betreuung, wie auch mehr Raum zu Wachsen.
Links: das neue Sozialversicherungssystem sorgt für Verwirrung / Rechts: Schon wieder Ärztestreiks
Kenia hat heuer ein komplett neues Sozialversicherungssystem eingeführt. Das ist noch nicht völlig umgesetzt und führt leider noch zu viel Chaos . Sogar Leute, die brav eingezahlt haben, bekommen nicht die Versorgung, die ihnen zusteht. Christliche Spitäler und Kliniken betreuen Patienten, die woanders abgelehnt werden (nicht nur weil das neue System nicht funktioniert, sondern auch wegen den ganzen Streiks). Andere Kliniken müssen zusperren, weil sie Monate lang auf Kosten sitzen bleiben, die die Versicherung hätte decken sollen. Das betrifft uns stark aber in all dem ist unsere Hilfe noch wichtiger denn je, weil nur die effizienten Kliniken überleben.
Dann waren noch die Neuerungen in unserer Software. Mühe und Engagement ist in das Thema Labordokumentation geflossen, somit sind auch größere Kliniken und Spitäler mit Labordienstleistungen jetzt an unsere Lösungen interessiert. Soweit haben wir diese großen Umstellungen alle gut geschafft.
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Oben: eines der Führenden Zentren für Neonatologie in Arusha, Tansania
Links: Straßengefechte in Mosambik / Rechts: Besucher bekommen eine Führung in einer Klinik in Nairobi
Ich (David) selbst war viel unterwegs nach Griechenland, Mosambik und Tansania, um neue Klein- und Großprojekte anzugehen, z.B. Kliniken für Flüchtlinge im Sudan, ein neues Kinderkrankenhaus in Arusha und ein potentielles neues chirurgisches Zentrum im Norden von Mosambik. Da passiert wirklich spannende Arbeit und ich habe das Gefühl, dass meine Beratungsfähigkeiten und die Lösungen von Banda stark gebraucht, aber zugleich so richtig herausgefordert werden. Ich vermute einige von euch haben in den Nachrichten von den fast Bürgerkriegszuständen in Mosambik gehört. Das ist eine echte Katastrophe und bedeutet, dass ein neues Missionskrankenhaus im Norden des Landes mehr gebraucht wird den je. Aufgrund dieser Unruhen, bewegen wir uns langsamer vorwärts als gewünscht.
Lust auf Geschichten von BANDA Health? Klick dich doch mal durch die neuesten Posts.
Was sonst noch so los ist:
Es war ein Spaß den jährlichen 5km Lauf mit ein paar motivierten Kids vom Kinderheim zu laufen.
Unsere Mädls haben jeweils ihren 14. und 16. Geburtstag gefeiert im Sommer und wir sind dankbar, wie sie sich immer mehr zu jungen Frauen entwickeln.
Wir sind nun offiziell der größte Familien-Clan in Kijabe. Es freut uns sehr, Davids zweiten Bruder mit Familie hier in der Nähe zu haben!
Gelegentlich fahren wir einfach in den Busch für ein wenig Entspannung, wie zu diesem Campingbaum an den heißen Quellen nahe Lake Bogoria wo es manchmal über eine Million Flamingos auf einmal gibt (dann stinkt es auch ordentlich).
DANKBAR:
- Dass die Unruhen in Kenia zum Großteil abgeflaut sind
- Dass Lisa nun eine Weiterbildung in Kunsttherapie starten konnte
- Für noch mehr Miner Familie in der nahen Umgebung!
HOFFNUNGSVOLL:
- Dass die Gewalt in Mosambik aufhört und eine Regierung entsteht, die dem Land gut tut und das Krankenhausprojekt fördert
- Dass das neue Sozialversicherungs-system in Kenia sich schnell stabilisiert
Es macht uns tief dankbar zu wissen, dass so viele von euch hinter uns stehen!
Wir sind dieses Jahr im Dezember in Österreich und freuen uns sehr darauf, einige von euch zu sehen!
Liebe Grüße aus Kenia,
David & Lisa mit Noemi und Layla